2013 - Archiv des OEDKH

Archiv des ÖDKH
Österreichischer Berufsverband der Kindergarten- und  HortpädagogInnen

in elementaren bis zu sekundären Bildungseinrichtungen
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2013

MEDIENHINWEISE

16.11.2013
Stellungnahme des ÖDKH zum Regierungs-Plan  für Sprachförderung im Kindergarten


1160 Wien,  Thaliastr. 130/12
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DAS DARF DOCH NICHT WAHR SEIN!

Was Elementare Bildung im Kindergarten* bedeutet, bleibt offenbar für das  Verhandlungsteam ein Mysterium.
Oder der Bildungs-Scheuklappen-Blick wurde somit prolongiert.
ÖDKH-Stellungnahme zum Regierungs-Plan, dass VolksschullehrerInnen im  Kindergarten Sprachförderung übernehmen sollen
VolksschullehrerInnen sind keine KindergartenpädagogInnen - und umgekehrt.
Der Kindergarten* ist  keine Anlieferinstitution für die Schule - sondern ein eigenständiger Bildungsbereich!
In den frühen Lebensjahren werden Kinder im Kindergarten* in vielen Bereichen  bei ihrer Kompetenzentwicklungbegleitet und gefördert.
Kompetenzen sind die Werkzeuge der Mädchen und Buben die für ihr gesamtes Leben von enormer  Bedeutung sind.
In diesen ersten Lebensjahren wird - neben der Familie - der Grundstein für den  Lebens-Bildungsweg unserer jüngsten BürgerInnen gelegt.
Nicht  “nur” sprachlich!

Sprache lernen - wie geht das?
Das ist nicht in einem Satz zu beantworten. Doch wenn wir an unsere eigenen  Erfahrungen andocken, fällt uns schon einiges ein: Zeit, persönliche Begleitung,  sympathische/r Vermittler/in
Was wir brauchen, benötigen Kinder noch viel mehr! An erster Stelle steht Beziehungsqualität - denn Kinder  lernen alles im Tun, im Austausch - im Spiel. Sie brauchen z.B. ungestörte,  ungeteilte Zeit mit der/dem  Pädagogin/Pädagogen um sich konzentriert auf den Bildungsprozess einlassen zu  können.
Nicht jedes Kind spricht auf dieselbe Methode an - mal braucht es, z.B.,  Kreativität, Bewegung und/oder Musisches. KindergartenpädagogInnen sind die  ExpertInnen für diese frühen Bildungsprozesse - sie haben das theoretische und  praktische Wissen für die Kinder im Kindergarten*! VolksschulpädagogInnen sind  für eine andere Form des Lernzuganges ausgebildet.

Zu wenige ZahnärztInnen? Nehmt doch KinderärztInnen!
Häufigere Ladendiebstähle - stellt doch pro Geschäft RichterInnen oder  AnwältInnen ein!

“Äpfel mit Birnen vergleichen?” Nein, sondern der Versuch, die Bildungs-Logik  des Verhandlungsteams nachzuvollziehe.... Die Berufsfelder sind nahe, doch deshalb  trotzdem nicht austauschbar.

Massive qualitative Verbesserungen im Elementaren Bildungsbereich sind  notwendig, denn:
  • Ja, es gibt österreichweit einen  großen Mangel an KindergartenpädagogInnen.
  • Ja, in den Gruppen sind zu viele  Kinder für eine zeitgemäße, individuelle Bildungsarbeit. (In den Klassen  übrigens auch...
  • Ja, die deutsche Sprache richtig  sprechen und verstehen zu können, ist für alle unsere Kinder in Österreich  lebensnotwendig - weil sie die Sprache in allen Lebensbereichen brauchen!
  • Ja, die Zukunft Österreichs hängt  von der umfassenden, vielfältigen Bildung der Kinder ab, damit diese optimal  in Ausbildungs- und Arbeitsprozessen sowie als Teil der demokratischen  Gesellschaft erfolgreich und zufrieden sein können.
Die “PädagogInnenbildung NEU" muss endlich her - für ALLE PädagogInnen!

Seit Jahrzehnten trommeln es ExptertInnen aus vielen Bildungs-Bereichen, dass  im Sinne eines nachhaltigen Bildungswesens die Ausbildung ALLER PädagogInnen  reformiert werden muss. Hätten die Entscheidungstragenden die, seit vielen  Jahren vorliegenden, ExpertInnen- und Kommissionsempfehlungen ernst genommen,  wären solche Vorschläge wie der aktuelle unnötig.
Denn dann gäbe es - in diesem Beispiel - ElementarpädagogInnen und  PrimarpädagogInnen, die aufgrund der Ausbildung für sich überschneidende  Altersgruppen der Kinder, selbstverständlich sowie gleichwertig und  gleichberechtigt ihre Kompetenzen kooperativ, im Sinne der erstrebten  Bildungsarbeit, tätig sein könnten.
Schon bisher kam es nur aufgrund von persönlichem Engagement von  Kindergarten- und VolksschulpädagogInnen zur bereichsübergreifenden  Zusammenarbeit. Diese Zusammenarbeit verfügt jedoch bislang über keine  rechtliche Basis! Sie existiert daher nur durch “good will" und auch vom Einsatz  von Freizeit der Pädagoginnen sowie mancher Unterstützung durch Führungskräfte.  Denn elementare Bildung ist immer noch keine Bundesangelegenheit und somit schon  formal vom schulischen Bildungswesen getrennt.
Effektive, nachhaltige Kooperation - ja, bitte!
Wir brauchen "neue" Wege, um dem umfassenden Bildungsauftrag gerecht werden  zu können.
Interdisziplinäres Arbeiten ist eine Komponente der erfolgreichen  Bildungsarbeit. Ein Blick nach Skandinavien zeigt uns, dass Kindern die besten  Bildungsbedingungen verschafft werden können, wenn möglichst viele einschlägige  Berufsgruppen gemeinsam an diesem Ziel arbeiten.
Das wollen wir auch für Österreich - als Investition in eine nachhaltige  Bildungsarbeit.
Testen allein ist zu wenig! Maßnahmen müssen gesetzt werden, um endlich die Rahmenbedingungen zur Verfügung  zu haben, die die Teams brauchen, um ihr pädagogisches Können zum Vorteil für  die Kinder anwenden zu können. Das ergäbe weiters eine höhere  Berufszufriedenheit, was sich positiv auf die verfügbare Anzahl von PädagogInnen  auswirkt.
Daher fordern wir als ÖDKH das Verhandlungsteam auf, innovativ und kompetent  den Rahmen des Themas "Bildung für Kinder ab 0 Jahren" zukunftsorientiert mit  den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen nationaler und internationaler  ExpertInnen neu zu gestalten!

*Elementare Bildungseinrichtungen: Kindergarten, Krippe, Krabbelstube ...

Kontakt:
Raphaela Keller
Vorsitzende des ÖDKH
1160 Wien, Thaliastr. 130/12
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office@oedkh.at www.oedkh.at

16.11.2013
Stellungnahme des ÖDKH zu den  Regierungsverhandlungen


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Sehr geehrter Herr Bundesparteivorsitzender Faymann!
Sehr geehrter Herr Bundesparteiobmann Dr. Spindelegger!
Sehr geehrte Damen und Herren aus den Verhandlungsteams zur Regierungsbildung!
Die Verhandlungen zwischen SPÖ und ÖVP zur  Bildung einer neuer Bundesregierung haben begonnen - eineKoalitionsregierung -NEU-, die sich sehr konkret und mit Terminvorgaben der anstehenden Probleme  annehmen soll, wie allgemein verlautet wird, soll/kann entstehen.

Wir MitarbeiterInnen in den elementaren Bildungseinrichtungen  tragen bildungs- und gesellschaftspolitische Verantwortung. Verantwortung  für die uns anvertrauten Kinder, Verantwortung gegenüber den Eltern und  Erziehungsberechtigten: daher drängt es  uns, Sie darauf hinzuweisen, dass es höchst an der Zeit ist, die gesetzlichen  Regelungen für elementare Bildungseinrichtungen den neuesten Erkenntnissen und  Gegebenheiten entsprechend zu überarbeiten und in den politischen Gremien rasch  die notwendigen Beschlüsse zu fassen.

Es betrifft ganz Österreich, wenn die elementare Bildung  unserer Kinder in Kindergärten* auf wissenschaftlich und international entsprechendes Qualitätsniveau gehoben wird!
Denn BILDUNG FÄNGT VIEL FRÜHER AN!

Dafür braucht der elementare Bildungsbereich  verantwortungsvolle, innovative und umsetzungsstarke Bundeskompetenz mit einem entsprechenden  gesetzlichen Rahmen.

Ein solches -Rahmengesetz- muss, unter Berücksichtigung regionaler Gegebenheiten, die prinzipiellen  Richtlinien vorgeben, die für elementare Bildungsarbeit förderlich sind. Das  betrifft Öffnungszeiten ebenso wie Standards für Raumgrößen und  PädagogInnen-Kind-Schlüssel. Das BundesRahmenGesetz muss weiters die  grundsätzlichen Rahmenbedingungen für bestens - tertiär - ausgebildete  ElementarpädagogInnen (Kindergarten- und HortpädagogInnen) und die weiteren  MitarbeiterInnen enthalten und regeln.

Es kann nicht sein, dass Kinder und Eltern in den verschiedenen Bundesländern unterschiedliche PädagogInnen-Kind-Schlüssel,  höchst differierende Öffnungszeiten  und in wesentlichen Punkten zeitgemäßer Elementarpädagogik gravierende Auffassungsunterschiede zu Bildung und  Betreuung in Kauf nehmen müssen.

Die ungleiche  Gesetzgebung der Bundesländer im Elementarbildungsbereich erschwert die  Umsetzung innovativer Bildungsprojekte und die Verbesserung pädagogischer und  struktureller Qualität.

Zum bestehenden -Bundesländerübergreifenden BildungsRahmenplan
brauchen wir einen -Bundesländerübergreifenden  StrukturRahmenPlan.

Die Zeit ist reif, dem elementaren Bildungsbereich den  Stellenwert zukommen zu lassen, der der Leistung dieser Basis-Bildungsarbeit  entspricht. Dafür braucht es PolitikerInnen, die nicht nur wissen, dass  die frühe Kindheit die mit dem größten Bildungspotential ist, sondern die auch  danach kompetent und mutig handeln.

Als Grundlage dafür existiert der
ENTWURF EINES  BUNDESRAHMENGESETZES FÜR ELEMENTARPÄDAGOGISCHE BILDUNGSEINRICHTUNGEN,
den VertreterInnen von Institutionen, Interessengemeinschaften und  TrägerInnenorganisationen sowie ExpertInnen aus dem elementaren Bildungsbereich  ausgearbeitet haben.
  • Namhafte VertreterInnen aus Politik und  Gesellschaft haben dazu Stellung genommen
  • Gesetzliche Initiativen dazu gab es in der  Vergangenheit und Gegenwart immer wieder
    (parlamentarische BürgerInnen-Initiative Änderung des  Bundesverfassungsgesetzes und Bundesrahmengesetz zur Struktur
    und Organisationsgestaltung  für elementarpädagogische Einrichtungen"
    ; parlamentarische Petition "Bundesrahmengesetz  Kindergarten" u.s.w.).
  • Die SozialpartnerInnen haben in vielen  Aussendungen und Vorlagen Vorschläge erarbeitet
  • Die jetzige Bundesregierung hat hierzu sogar mit  der Strategie zum  lebensbegleitenden Lernen in Österreich -  LLL-2020 eine eigene Vorgabe  geschaffen.
Ich appelliere an Sie als die VerhandlerInnen des
Regierungsübereinkommens,
jetzt endlich zu manifestieren, dass der Kindergarten* als die
Bildungseinrichtung, die er ist, die Bedingungen bekommt, die ihm
zustehen.
Nehmen Sie Ihre Verantwortung für die Bildungs- und  Wirtschafts-
Zukunft unserer Gesellschaft wahr und führen Sie mit der
Regierungsvereinbarung eine grundsätzliche Neuregelung im Sinn des
zitierten Entwurfes herbei.

*Kindergarten, Krippe, Krabbelstube, Kleinkindgruppe,  Kindergruppe, Hort

Mit freundlichen Grüßen
Raphaela Keller
Vorsitzende des ÖDKH
Wien, 2013-10-14

02.10.2013
Stellungnahme des ÖDKH zum Rückzug der  Unterrichtsministerin Schmied aus der Politik


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Unterrichtsministerin Schmied zieht sich aus der Politik zurück
Ein ehrenvoller Schritt einer Schulministerin, die sich den elementaren Bildungsaufgaben nicht stellte.

Seit vielen Jahren werden Statements betreffend der Bedeutung  der elementaren Bildungseinrichtungen - wie Krippe/Krabbelstube/Kindergruppe/Kindergarten/Hort - immer populärer und fachlicher bekannt, auch bei PolitikerInnen.
Nur manche scheinen resistent.
KollegInnen aus ganz Österreich berichteten immer wieder enttäuscht, dass Fr.  BMin Schmied das Wort -Elementarpädagogik- nicht bis kaum über die Lippen kam.

Frau BMin Schmied reagierte schwach bis gar nicht auf  einschlägige Forderungen des ÖDKH, des Bildungsvolksbegehrens, der Wissenschaft, der ExpertInnengremien und vieler  Menschen sowie Organisationen und vermittelte somit, dass sie keine Notwendigkeit sah, sich für  Reformen im
elementarpädagogischem Bereich einzusetzen, geschweige denn Maßnahmen zu setzen.

Wie bekannt, ist -der Kindergarten- Landessache. Doch die  Ausbildung der Kindergarten- und HortpädagogInnen ist Bundesangelegenheit!

BMin Schmied ist eine weitere in der Runde der  UnterrichtsministerInnen, die keine Handlungen setzten, damit die Ausbildung der Kindergarten- und HortpädagogInnen/ElementarpädagogInnen eine entsprechende Aufwertung - tertiäre Ebene - erhielt.
Seit Jahrzehnten fordern Fachleute und bildungsinteressierte Menschen diesen  Schritt auch in Österreich - als letztes Land der EU - zu setzen. Die erarbeiteten Konzepte  werden wohl bei der Übersiedlung in Schubladen auftauchen¦

Es wäre leicht gewesen - jede ExpertInnenkommission betonte und  forderte dies - die Einbeziehung der Elementarpädagogik in zu reformierende Aus- und  Weiterbildungsmodelle zu inkludieren. Die Änderung von -LehrerInnenBildungNEU- zu -PädagogInnenBildungNEU-  allein bedeutet noch keine Reform.
Nichts mit - ALLE PädagogInnen - vom elementaren bis zum sekundären  Bildungsbereich - sind gleichwertig, wichtig und erhalten die besten Ausbildungsbedingungen.
Die Dreiteilung der Ausbildung - KindergartenpädagogInnen an den BAKIP, PflichtschullehrerInnen an den PH, AHS-und BMHS-LehrerInnen an den Unis - bleibt  im Wesentlichen erhalten.

Elementarpädagogik als -kann- Bestimmung

Das bm:ukk wird nicht müde, zu betonen, dass die ihm  unterstellten Pädagogischen Hochschulen Ausbildungen für Kindergarten-/ElementarpädagogInnen anbieten können.  Konjunktiv. Tatsächlich merkt die elementarpädagogische Community von Unterstützung für derartige  Projekte durch die BeamtInnen der scheidenden Bildungsministerin wenig bis nichts. Ganz im  Gegenteil: die BAKIPDirektorInnen
werden in Zuversicht gewiegt, es bliebe alles so wie es war ...

BILDUNG FÄNGT VIEL FRÜHER AN!
Und um für unsere Kinder das zu ermöglichen, brauchen sie die besten  PädagogInnen in ihren Lebensjahren, in denen die Bildungsbasis gelegt wird!

Frühe Bildung? Darum soll sich wer auch immer  beschäftigen!

Den -Bundesländerübergreifenden BildungsRahmenPlan- hat Fr. BMin  Schmied mit herausgegeben, mit finanzieren lassen und sich damit loben lassen. Als es darum ging, dass dieser gute Bildungswegweiser auch entsprechende  Ressourcen - also einen -Bundesländerübergreifenden StrukturRahmenPlan- braucht, wurde wieder  beschwichtigt, abgewehrt und - genau! - auf die Länder verwiesen ...

In ihrer ganzen Amtszeit als Unterrichtsministerin gab es kein  einziges Mal, trotz vieler Kontaktaufnahmen, einen Termin von BMin Schmied und ÖDKH-VertreterInnen zu  Belangen der Elementaren Bildungseinrichtungen.

Ein Bildungswesen vom Jetzt in die Zukunft: ja,  bitte!

Um die Bildungssituation in Österreich nachhaltig zu verbessern,  brauchen wir:
  • eine/n Bildungsminister/in, die/der die Gesamtheit von BILDUNG versteht und so  entsprechend kompetent sowie mutig handelt.
  • eine/n Bildungsminister/in, die/der kommunikativ ist, sich intensiv mit den  fachlichen Positionen aus Wissenschaft UND Praxis auseinandersetzt um eine bildungspolitisch  tiefgreifende, zukunftsgestaltende und aus der Bildungsmisere führende Entscheidung trifft.
  • eine/n Bildungsminister/in, die/der ExpertInnen nicht als Alibiaktion nach außen  einsetzt, sondern die Ergebnisse und Empfehlungen in aktive Handlungen einfließen lässt.

Österreich braucht dringend eine/n  Bildungsminister/in, die/der kompetent, mutig und mit Weitblick Verantwortung für die Bildungskarrieren unserer Kinder von Geburt an  übernimmt!

Kontakt:
Raphaela Keller
Vorsitzende des ÖDKH - Österreichischer Dachverband der Berufsgruppen der  Kindergarten- und
HortpädagogInnen
0699 19220503
1160 Wien, Thaliastr. 130/12
office@oedkh.at www.oedkh.at

26.09.2013
Ergänzung zur Stellungnahme vom  25.04.2013

zum  Entwurf eines Bundesgesetzes,
mit dem das Hochschulgesetz 2005 (HG) geändert wird; Geschäftszahl  BMUKK-13.480/0006-III/13/2012


Raphaela Keller
Vorsitzende des ÖDKH - Österreichischer Dachverband
der Berufsgruppen der Kindergarten- und HortpädagogInnen
Wien, 2013-05-03

An
bm:ukk
begutachtung@bmukk.gv.at
Präsidium des Nationalrates
begutachtungsverfahren@parlament.gv.at

Ergänzung zur Stellungnahme vom 25.4.2013
zum Entwurf eines Bundesgesetzes, mit dem das Hochschulgesetz 2005 (HG) geändert wird; Geschäftszahl  BMUKK-13.480/0006-III/13/2012

Sehr geehrte Damen und Herren!

Den VertreterInnen des ÖDKH-Österreichischer Dachverband der  Kindergarten- und HortpädagogInnen- ist das österreichische Bildungswesen vom elementaren bis zum sekundären  Bildungsbereich ein wichtiges bildungspolitisches Anliegen.

In primären und sekundären Bildungseinrichtungen leisten HortpädagogInnen bewährt hervorragende Bildungsarbeit.

Diese Berufsgruppe - die Ausbildung erfolgt über  Kindergartenpädagogik oder Sozialpädagogik - wird im gesamten vorliegenden Ausbildungskonzept nicht berücksichtigt.

Um ein nachhaltiges, effektives, förderliches und den kindlichen  und jugendlichen (Bildungs-)Bedürfnissen entsprechendes Bildungswesen gestalten zu können, braucht Österreichdie aktive, kompetente und gleichrangige Kooperation aller beteiligter Berufsgruppen - also auch die der  HortpädagogInnen in allen Bildungseinrichtungen.

Wir ersuchen daher dringend, dieses Manko zu beheben, um gleich  jetzt in ein bestes Bildungssystem zu gehen!

Mit freundlichen Grüßen
Raphaela Keller
Vorsitzende des ÖDKH - Österreichischer Dachverband der Berufsgruppen der  Kindergarten- und HortpädagogInnen

P.S.: Mit der Veröffentlichung unserer Stellungnahme auf der  Homepage bin ich ausdrücklich einverstanden.

26.09.2013
Stellungnahme der ÖDKH zur  BAKIP-Reform


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PädagogInnenzuwachs - ja bitte!
Pädagogische AssistentInnen - ja bitte!

Die Stadt Wien stellt ihre BAKIP
auf Erwachsenenausbildung um.
Ein wichtiger, fachgemäßer und politisch mutiger Schritt
in die richtige Richtung!

Seit 1994 fordert der ÖDKH-Österreichischer Dachverband der  Berufsgruppen der Kindergarten- und HortpädagogInnen eine Ausbildungsreform auf tertiärer Ebene, die dem Anspruch  der Bildungsarbeit in Kindergarten und Hort entspricht. Eine Berufsausbildung im Erwachsenenalter  bietet viele Vorteile für alle.

Zuerst kam die Matura zur Diplomprüfung
Seit 1990 absolvieren Kindergartenpädagoginnen die Ausbildung  mit Matura. Diese Reform brachte ein Ende der Sackgassenausbildung und viele PädagogInnen (ElementarpädagogInnen), die dies zu Recht nützten. Als Wermutstropfen zur Ausbildungsreform (und dem steten Ausbau an elementaren  Bildungseinrichtungen) entstand ein bundesweiter PädagogInnenmangel. Denn immer weniger AbsolventInnen  der BAKIP wollen in
Kindergarten und Hort arbeiten - oder bleiben. Maximal 30% BerufseinsteigerInnen  können die Ansprüche der benötigten PädagogInnen nicht erfüllen.

Theorie und Praxis - nicht kompatibel
Viele PädagogInnen kommen (und bleiben) wegen der  Rahmenbedingungen, die für eine qualitätsvolle, zeitgemäße, wissenschaftlich fundiert begleitete Bildungsarbeit unabdingbar  sind, nicht ins Arbeitsfeld Kindergarten.

Die Kolleg-Ausbildung als gutes Beispiel
Mit Einführung des Kollegs für KindergartenpädagogInnen kamen  plötzlich andere Drop-out-Quoten zustande - 98% BerufeinsteigerInnen, die bleiben!
Diese Frauen und Männer kommen nach der Matura, viele aus anderen Berufen  wechselnd, mit Lebenserfahrung und realerer Einschätzbarkeit zu den Anforderungen des Berufes.

Rahmenbedingungen in den elementaren Bildungseinrichtungen gehören massiv reformiert
Die Erwartungen an elementare Bildung hat sich - zu Recht - gesteigert, ist sie doch die (außerfamiliäre) Basis für den Bildungsweg jedes Kindes.
Um Reformen umsetzen zu können brauchen wir nicht -nur- kompetente, mutige und  tatkräftige PolitikerInnen, sondern viele, viele Pädagoginnen und Pädagogen. Denn - z.B. - eine so wichtige Reduzierung der Kinderanzahl pro Gruppe ist nur  dann möglich, wenn wir ausreichend PädagogInnen für JEDE Gruppe haben.

Umstellung der BAKIP 21 begrüßenswert
Die Stadt Wien geht als erste in Österreich den Weg zur Anhebung  des Alters für PädagogInnen in Ausbildung.
Aus unserer fachlichen und berufspolitischen Sicht die richtige Entscheidung - abseits des Wahlkampfes!
Ein Einstieg in ein Studium der Elementarpädagogik - das hoffentlich auch bald  in Wien möglich ist - ist vorstellbar. Also noch mehr Professionalität in der elementaren Bildungsarbeit.

Pädagogische AssistentInnen willkommen - auch gesetzlich!
Für die Kinder die bestqualifizierten Menschen! Das sind die  PädagogInnen (ElementarpädagogInnen) und auch die Menschen, die zur Seite stehen. Bisher gab es kein Berufsbild, keine  österreichweite Ausbildung und so auch keine Anerkennung für die Frauen und Männer, die tagtäglich als  unterstützende MitarbeiterInnen im Kindergarten tätig sind. Als PädagogInnen fordern wir schon  seit Jahrzehnten (!) pädagogisch ausgebildete AssistentInnen. AssistentInnen, die genau das sein  können: Assistenz - und kein -billigerer- Ersatz für PädagogInnen. Es gibt manche Bemühungen einiger TrägerInnen, doch - wieder einmal - keine  österreichweite Lösung um diese Qualität in den Kindergärten und Horten zu implantieren.

Wir hoffen auf die Vorreiterinrolle der Gemeinde Wien auch bei  dieser Verbesserung für die pädagogische Arbeit in den elementaren Bildungseinrichtungen!

Kontakt:
Raphaela Keller
Vorsitzende des ÖDKH - Österreichischer Dachverband der Berufsgruppen der  Kindergarten- und
HortpädagogInnen
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Gesetzes-Entwurf  zur Umsetzung der "PädagogInnenbildung Neu"

Der Gesetzes-Entwurf zur  Umsetzung der "PädagogInnenbildung Neu" des bm:ukk enttäuscht und löst heftigen  Widerstand aus.
Im Begutachtungsentwurf heißt es, dass ElementarPädagogInnen ab 2014/15  akademisch ausgebildet werden können.
Die Betonung liegt auf KÖNNEN.  
Was bedeutet, dass der Bereich der ElementarPädagogogik wieder einmal auf der  Strecke bleibt und die Chance einer verbindlichen stringenten Ausbildung für  alle PädagogInnen im Bildungsbereich verpasst wurde.

Alle PädagogInnen in elementaren und außerschulischen Bildungseinrichtungen sind  aufgerufen, Stellung zu beziehen, denn Jammern hilft nichts.

Der ÖDKH hat in diesem Schreiben bereits seinen Protest geäußert


Raphaela Keller
Archiv des ÖDKH

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